Werden anonyme Briefe an Gefängnisinsassen ausgehändigt?

Henning von Stosch
Mühlenstraße 5
25421 Pinneberg

E-Mail: rostwilli@web.de

An das Justizministerium in Kiel

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich stehe mit einer Frau aus Kanada in Verbindung, die in Deutschland, genau in Bayern, zehn Monate „Urlaub auf Staatskosten“ machen durfte. Sie hat mir berichtet, daß ihr damals sehr viele Briefe ohne Absender und ohne Unterschrift ausgehändigt wurden.
Jetzt sitzt ihr Bruder in Bayern ein und sie hat an mich die Frage gerichtet, ob anonyme Briefe den Gefangenen noch ausgehändigt werden. Sie hat Gerüchte gehört, wonach das nicht mehr geschehen soll.

Vorhin habe ich in der JVA Neumünster angerufen und kam an eine sehr höfliche junge Frau. Die meinte, daß die Briefe ausgehändigt werden, konnte mir aber keine sichere Auskunft geben.
Meine Bitte, mich mit dem Sekretariat des Direktors/ der Direktorin zu verbinden, konnte sie offensichtlich nicht erfüllen.

Meine Frage, wer sichere Auskunft geben könne, beantwortete sie mit einem Hinweis auf Ihr Ministerium.

Können Sie mir bitte mitteilen, ob in Schleswig-Holstein anonyme Briefe an Gefangene ausgehändigt werden und ob es in Schleswig-Holstein Kenntnisse darüber gibt, daß diese Praxis in anderen Bundesländern abweichend gehandhabt werden könnte?

Es gibt Menschen in „kritischen Situationen“, die es sich nicht leisten können, Menschen in Gefängnissen Unterstützung zukommen zu lassen und sei es auch nur durch einen Brief. Die Unterstützung anonym zukommen zu lassen, wäre dann eine gangbare Lösung.

Ich möchte einfach von Ihnen wissen, ob dieser Weg noch offen ist.

Diese Brief ist öffentlich und wird nach Absendung auf meinen Blod www.SonnenSpiegel.eu veröffentlich.

Mit freundlichen Grüßen

von Stosch